In seinen Erinnerungen erzählt der 1935 nach England emigrierte
Peter Perry höchst eindringlich die zunehmend bedrückende
Atmosphäre in den Jahren nach der Machtergreifung der Nazis und
die beginnende Ausgrenzung der Juden, der er sich gerade noch
rechtzeitig durch die Auswanderung nach London entzog. Nach
Kriegsausbruch trat er in die britische Armee ein und kehrte nach
1945 als Besatzungsoffizier in das kriegszerstörte Berlin zurück, die
Stadt, in der er seine Jugend verbracht hatte. Dort übernahm er zentrale
Aufgaben der britischen Militärverwaltung und lernte schließlich
die junge Jüdin Ellen Weiß kennen, die die Jahre der nationalsozialistischen
Verfolgung gemeinsam mit ihrer Mutter in der
Illegalität verbracht hatte, während fast ihre gesamte Familie in den
Konzentrationslagern ermordet wurde. Den dramatischen Umständen,
unter denen es Ellen und ihrer Mutter mit der Hilfe zahlreicher
couragierter Mitmenschen gelang, zu überleben, widmet Peter Perry
den zweiten Teil des Buches. Auf diese Weise ist ein besonderes
Zeitdokument entstanden, das die große Katastrophe des 20. Jahrhunderts
aus zwei unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.