"Alle Dichtung ist von Anbeginn her Sprache", lautete die Maxime, von der der österreichische Lyriker Josef Weinheber (1892-1945) ausging. "Gestaltung" wollte er zum "einzigen Prinzip der Kunst" erhoben wissen. Sein später Ruhm, den er für ein "Missverständnis" hielt, brachte ihn in Verwicklungen mit dem NS-Regime. Aus Anlass des 125. Geburtstags legt das Buch eine vielschichtige Auswahl aus dem Gesamtwerk Weinhebers vor - mit Schwerpunkten auf den legendären Konzeptsammlungen von "Adel und Untergang" (1934) und "Wien wörtlich" (1935) bis "Hier ist das Wort" (1944/47). Ein Anhang bringt interessante Proben aus der frühen Schaffensperiode und dokumentiert in politischem Auftrag entstandene Festgedichte der Spätzeit.